Im Freien und ohne Regenschutz trotzen diese Pflanzen auch den widrigsten Wetterbedingungen. Direkt in die Erde gepflanzt sind sie Sonne, Regen und Wind ausgesetzt, ertragen kühle Temperaturen in der Nacht und wehren sich gegen Krankheiten und Schädlinge. Diese alten und historischen Tomatensorten entfalten wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit einen unvergleichlichen Geschmack.
Keine Tomate ist wirklich zu 100 % Braunfäuleresistent - zumindest ist mir keine hinreichend bekannt. Hier ist eine übersichtliche Anzahl von Sorten, die es bei mir ohne Schutzmaßnahmen und natürlich ohne Spritzen bereits mehrere kritische Sommer gut überstanden haben. Es ist praktisch noch einmal eine engere Auswahl meiner Freilandtomaten. Darunter sind auch ein paar Topftomaten aber auch Wildtomaten mit vielen Geiztrieben.
Was sind robuste Tomatensorten?
Die wichtigste Krankheit für Tomaten im Freiland ist die Kraut- und Braunfäule (Phytophtora infestans), an Pflanzen im Gewächshaus tritt sie dagegen selten auf, dafür allerdings die Samtfleckenkrankheit und andere. Gegen manche Krankheiten gibt es resistente Sorten - sie sind erbanlagenbedingt immun gegen eine Krankheit.
Eine andere Art der Widerstandsfähigkeit ist die Toleranz - zum Beispiel: Eine Tomatensorte wird zwar befallen, aber es schwächt sie kaum, sie wächst einfach aus dem Schaden heraus. Eine Sorte kann auch einfach robust gegen eine Krankheit sein - die Robustheit einer Tomatensorte gegen Kraut- und Braunfäule kann beispielsweise von einer steilen Blattstellung herrühren: Wenn die Blätter steil stehen und Regenwasser schnell abläuft, kann sich Kraut- und Braunfäule schlecht ansiedeln. Manche Robustheit besteht auch nur darin, dass die Sorte dem Befallsdruck länger trotzen kann als empfindlichere Sorten.
Das wichtigste in Kürze über robuste/widerstandsfähige Tomatensorten
Widerstandsfähige Sorten: Ein Befall fällt weniger stark aus als bei gewöhnlichen Sorten.
Tolerante Sorten: Diese Sorten sind zwar nicht vollkommen frei von Krankheiten, aber meist kaum betroffen und gehen an der jeweiligen Krankheit auch nicht ein.
Resistente Sorten: Im Gegensatz zu widerstandsfähigen und toleranten Sorten sind resistente Sorten komplett immun gegen den entsprechenden Erreger. Beispielsweise gibt es moderne Sorten, die gegen Fusarium oder die Fleckenkrankheit resistent sind. Gegen die Kraut- und Braunfäule bei Tomaten gibt es momentan noch keine vollständig resistente Sorte.
Welche robusten Tomatensorten sind für den Freilandanbau geeignet?
Gerade beim Anbau von Tomaten unter freiem Himmel (= Freilandanbau) machen uns die typischen Tomatenkrankheiten zu schaffen, allen voran
Krautfäule,
Braunfäule
Samtflecken
Tomaten-Mosaik-Virus
Mehltau
Welkekrankheiten
Nematoden
Einmal befallen, sind Tomatenpflanzen nur in den seltensten Fällen noch zu retten. Hauptverantwortlich ist regnerisches, kühles Wetter und der falsche Standort: Tomaten brauchen einen luftigen, sonnigen Platz, wo die Blätter nach einem Regenguss rasch abtrocknen. Die Tomatenzüchter legen bei neuen Sorten großen Wert darauf, besonders robuste Tomaten zu züchten, die von Natur aus resistent oder zumindest widerstandsfähig (= „tolerant“) gegen Krankheiten sind.
Wildtomaten wurden züchterisch nicht beeinflusst. Die Sorten wurden exakt so in ihrem Ursprungsland entdeckt und wachsen dort bis heute so. In diesem Umstand mag ihre Resistenz in erster Linie begründet sein.
Unter den Wildtomaten sind es insbesondere historische Sorten, die mit einer bemerkenswerten Widerstandskraft punkten. Allen voran "Poro Poro", die als Elternpflanze unzähliger Züchtungen diente und bis heute diese Aufgabe bestens erfüllt.
Was sind Freilandtomaten?
Bestimmte Sorten eignen sich wegen ihrer Eigenschaften und Robustheit für den Anbau im Freien, teils sogar ohne Regenschutz. Im Vergleich zu anderen Sorten sind Freilandtomaten besonders widerstandfähig gegenüber Krankheiten. Außerdem besitzen sie oft eine schnittfeste Schale, die auch bei Regen kaum aufplatzt. Zuletzt reagieren Freilandtomaten ziemlich unempfindlich auf schwankende Temperaturen zwischen Tag und Nacht außerhalb des Gewächshauses. Viele andere Sorten tragen bei diesen Bedingungen kaum Früchte, und die platzen bei etwas Regen auch noch auf und beginnen dann zu faulen.
Können Freilandtomaten im Regen stehen?
Grundsätzlich ist ein Regenschutz bei Tomatenpflanzen immer sinnvoll. Die Tomate stammt ursprünglich aus den recht trockenen, warmen Andenregionen Südamerikas und bevorzugt auch dieses besondere Klima. Zudem lieben Pilzkrankheiten die Feuchtigkeit und breiten sich mit dem Spritzwasser und in den nassen Pflanzen schneller aus. Auch die Gefahr, dass Früchte aufplatzen ist unter einem Dach viel geringer, da man selbst die Wasserversorgung der Pflanzen kontrolliert.
Die Anleitung, wie du am besten ein Tomatenhaus selbst baust, findest du hier:
Wie Braunfäule erkennen?
Braunfäule wird verursacht durch einen Pilz (Phytophtora), der Tomaten und Kartoffeln befällt. Zuerst werden die Blätter braun, dann treten auf dem Blatt Flecken auf und auf der gesamten Blattunterseite wächst ein Pilzrasen. Schließlich fallen die Blätter ab. Die Sporen des Pilzes überdauern den Winter im Boden, weshalb die Beete nicht zweimal hintereinander mit Nachtschattengewächsen bepflanzt werden sollten.
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